In Österreich wird der Begriff Hypothekarkredit häufig mit Wohnraumfinanzierung gleichgesetzt.
Tipp: Es ist in jedem Fall sinnvoll, die aktuellen Konditionen und Details zum Thema Hypothekarkredit in Österreich im Januar 2025 zu beachten!
Immobilienkredit in Österreich im Januar 2025 berechnen
Die meisten Österreicherinnen und Österreicher kommen zwar tatsächlich bei der Schaffung von Wohnraum mit dieser Kreditart in Berührung, aber wir wollen an dieser Stelle den Begriff etwas allgemeiner verstehen. Die Wortschöpfung Hypothekarkredit stammt von einem Synonym für Darlehen und der Bezeichnung Hypothek her.
Hypothek bedeutet wiederum nichts anderes als ein Kredit mit einem eingetragenem Pfandrecht im Grundbuch. In diesem Beitrag liegt der Fokus auf dieser allgemeineren Definition dieser Finanzierung. Es wird also weniger der Verwendungszweck und vielmehr die Gestaltung des Kredits betrachtet. Die erhöhte Sicherung durch das Grundbuch eröffnet nämlich das Potential Geld mit dieser Art der Kredite zu sparen.
Welche Arten von Pfandrecht existieren?
Ein Pfandrecht soll dazu dienen, eine Forderung dinglich abzusichern. Der Kreditgeber erhält also ein Recht auf ein Objekt im Gegenzug für sein Geld. So soll sich der Darlehensgeber sicherer fühlen, dass er die Schuld vom Kreditnehmer zurückgezahlt bekommt.
Das Pfandrecht an einem beweglichen Gut entsteht durch die Übergabe des Objekts. Jeder kennt dieses Prinzip vom sogenannten Pfandhaus. Diese Art der Kreditvergabe ist in Österreich zwar weniger verbreitet als in den USA, aber sie existiert vor allem für Kraftfahrzeuge. Durch diverse Doku-Soaps kennen aber auch in Österreich schon viele die großen Pfandhäuser in Amerika und deren Tagwerk.
Beim Hypothekarkredit ist jedoch die Rede von einem Pfandrecht an unbeweglichen Gütern und dies entsteht durch die Eintragung im Lastenblatt. Da unbewegliche Güter, wie Immobilien und Grundstücke grundsätzlich einen höheren Wert als die meisten beweglichen Güter besitzen, erhöht sich auch die Sicherheit für den Gläubiger.
Wie und wo wird die Eintragung des Pfandrechts im Grundbuch durchgeführt?
Jede Eintragung im Grundbuch besteht aus den sogenannten Blätter A bis C. Die Pfandrechte und sonstige Dienstbarkeiten finden sich auf dem Lastenblatt C. Dort finden sich also Eintragungen, die aus Hypothekarkrediten entstehen. Es muss hier angemerkt werden, dass die eingetragenen Pfandrechte meist höher sind als die vereinbarte Kreditsumme. Im Gegenzug sagt das Pfandrecht nichts über die aktuelle Höhe der Verbindlichkeit aus.
Quelle: https://www.foerderportal.at/hypothekarkredit/
Die Löschung erfolgt nämlich erst, wenn der gesamte Kredit abgezahlt wurde. Sehr wichtig ist auch die Beachtung der Reihung im Grundbuch. Der Gläubiger, der zuerst im C-Blatt gelistet ist, besitzt die beste Absicherung. Dies impliziert jedoch, dass mehrere Kreditgeber mit einem Pfandrecht eingetragen sein können. Dies rührt vom eigentlichen Wesen des Hypothekarkredits her, der über die Finanzierung von Wohnraum hinaus gehen kann.
Hinweis: Bei Dienstbarkeiten handelt es sich nicht um finanzielle Forderungen, sondern eher um Wegerechte und ähnliche Zugeständnisse, die im Blatt C aufgeführt sind.
Wofür kann ein Hypothekarkredit eingesetzt werden?
Selbstverständlich können Hypothekarkredite auch für die Schaffung von neuem Wohnraum eingesetzt werden. Wenn jemand eine neue Eigentumswohnung kauft oder sein Traumhaus baut, dann werden meist 20 bis 30 Prozent der Kosten über Eigenkapital aufgebracht und der restliche Betrag wird fremdfinanziert. Die Wohnbauförderung schultert natürlich noch einen Anteil aber für die restliche Summe möchte die Bank meist sehr stabile Sicherheiten und dann scheint der Kredit mit eingetragenem Pfandrecht die ideale Lösung.
Aber der Hypothekarkredit besitzt auch einen hohen Wert, sofern bereits das schöne Eigenheim bewohnt wird. Geldsorgen können nämlich auch ohne Mietzahlungen auftreten und dann bietet sich ein entsprechendes Darlehen sehr prominent an.
Es kann zwar auch ein Ratenkredit bzw. Konsumkredit ohne Pfandrecht gewählt werden, aber wegen der hohen Risikominimierung durch den Grundbucheintrag wird ein Hypothekarkredit fast immer günstiger ausfallen. Hohe Sicherheit bedeutet auf den Finanzmärkten immer niedrige Renditen – in diesem Fall niedrige Zinsen für die geldgebenden Banken.
Quelle: https://www.arbeiterkammer.at/beratung/konsument/bauenundwohnen/eigentum/Grundbuch.html
Hinweis: Obwohl die Zinsen geringer ausfallen und der Kreditnehmer in dieser Hinsicht sparen kann, darf nicht vergessen werden, dass der Eintrag im Blatt C mit Kosten verbunden ist. 12 Prozent der Höhe des Pfandrechts plus einige kleine Zusatzgebühren fallen dafür in Österreich an. Im Gegensatz zu den Zinsen handelt es sich dabei jedoch um eine Einmalzahlung.
Wie finde ich einen günstigen Hypothekarkredit?
Die meisten Österreicher verlassen sich bei der Finanzierung des Eigenheims gerne auf die Hausbank und holen keine oder nur unzureichend Alternativangebote ein. Unsere absolute Empfehlung: Suchen Sie einen unabhängigen Finanzierungsvermittler bzw. Kreditberater auf und lassen Sie sich unabhängig und eigehende beraten. Die Hausbank hat in der Regel ein paar wenige Finanzierungsinstrumente und bei durchschnittlicher Bonität auch nur überschaubaren Handlungsspielraum.
Ein Kreditvermittler hingegen hat den gesamten Finanzierungsmarkt im Überblick und kann dementsprechend unabhängig beratern. Sie kennen keinen Finanzierungsberater in Ihrer Nähe? Kein Problem! Auf http://immobilienfinanzierung.co.at finden Sie einen Überblick über unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten und Kontakt zu entsprechenden Finanzierungsvermittlern.
Der größte Vorteil von Hypothekarkrediten
Jeder Zinssatz für einen Kredit setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:
• Zeitfaktor
• Risikofaktor
• Servicefaktor
Der Zeitfaktor lässt sich leider nicht wesentlich verändern. Der Servicefaktor macht bei den Filialbanken zwar den Löwenanteil aus, aber verringert sich rasant bei den Direktbanken. Dann bleibt noch der Risikofaktor, der von der Bonität des Kreditnehmers und dessen Ausfallrisiko abhängt.
Die Kreditwürdigkeit wird durch Werte, wie dem Einkommen, dem Vermögen, den Ausgaben, den vorhandenen Schulden und der Verlässlichkeit bei Zahlungen, bestimmt. Das Ausfallrisiko kann durch entsprechende Sicherheiten erheblich verringert werden. Bei diesen Sicherheiten kann es sich um eine Bürgschaft handeln oder um ein eingetragenes Pfandrecht, wie hier beschrieben. Sinkt der Risikofaktor für den Kreditgeber, so sinken auch die Kreditzinsen für den Kreditnehmer sehr stark.
Tipp: In Zahlen bedeutet dies, dass bei guter Bonität bei einem Hypothekarkredit mit variabler Verzinsung nur 1,5 % auf den Leitzins aufgeschlagen werden, während es bei einem Sofortkredit eher das Doppelte ist. Dieses Beispiel muss natürlich nicht bei jedem Anbieter stimmen, aber stellt einen realistischen Schnitt für einen Vergleich verschiedener Angebote dar. Die besten Angebote offenbart übrigens ein entsprechender Rechner.
Welche Besonderheiten besitzen Hypothekarkredite?
Im Vergleich zu normalen Ratenkrediten stechen zwei Besonderheiten bei Darlehen mit eingetragenem Pfandrecht hervor. Zum einen kann die Verzinsung und zum anderen kann die Tilgung abweichend gestaltet sein.
Da Hypothekarkredite in der Regel länger laufen als ein normaler Sofortkredit, wird bei dieser Art von Finanzierungen viel lieber auf fixe Verzinsungen gesetzt. Dies schafft Planungssicherheit vor allem bei der häufig genutzten Art der Tilgung.
Ein Ratenkredit ohne Pfandrecht wird gerne als Annuitätendarlehen gestaltet. Dies bedeutet, dass die Höhe der Raten über die Laufzeit identisch bleibt. Das Verhältnis der Tilgung im Vergleich zu den Zinszahlungen verschiebt sich einfach nur über die Laufzeit.
Bei den Hypothekarkrediten wird öfter auf die Modalitäten eines Tilgungsdarlehen gesetzt. Bei dieser Form des Kredits bleibt die Höhe der Tilgung gleich und bei jeder Raten werden die aktuelle Zinsen hinzu addiert. Dies hat den Vorteil, dass über die Laufzeit hinweg die Raten meist schrumpfen, da der Grundstock, der verzinst werden muss, konstant kleiner wird. Wer mit einem Hypothekardarlehen über Jahrzehnte plant, sieht dies meist als gute Zukunftsaussicht, da die Belastung des Haushaltsbudgets kontinuierlich schrumpft.
Hinweis: Fixe Verzinsungen werden auf höchstens 10 Jahre gewährt. Danach besteht jedoch die Chance einer Umschuldung und es kann erneut eine fixe Verzinsung auf dem aktuellen Niveau gewählt werden, wenn die entsprechenden Aufschläge für diese Art von Kondition in Kauf genommen wird.